top of page

Blogbeitrag: Reise zu meinem Inneren Kind

anjaloeser

Aktualisiert: 7. Jan.




Die Reise zu meinem Inneren Kind:

Glaubenssätze und Heilung


Es war ein langer Weg, bis ich den Mut fand, mich meinem Inneren Kind zuzuwenden. Die Auswirkungen von Glaubenssätzen hatten mich jahrelang geprägt – bis ich endlich den Schlüssel zur Heilung fand.


Mein Retreat - Reise zu meinem Inneren Kind


gewölbter Eingang zu einem Chateau

Ursprünglich wollte ich ein Retreat in Zürich machen damit ich dies besser mit meinem kleinen Sohn und dessen Betreuung managen kann. Die Erfahrungsberichte der anderen Coaches und der Dozenten haben mich umdenken lassen und ich wollte doch lieber an einem Retreat entfernt vom Alltag teilnehmen. So kam es tatsächlich, dass mein gebuchtes Retreat abgesagt wurde und ich nach Frankreich ging. Rückblickend hatte die ganze Reise von Anfang an einen enorm grossen Input in mein Leben. Zu der Zeit dachte ich, ich bin weit in meiner Persönichkeitsentwicklung ... heute weiss ich, ich stand noch ganz am Anfang.



Der Fahrer


Einige hatten sich zu Fahrgemeinschaften zusammengeschlossen. Zu mir kam ein junger Mann aus Zürich, der ebenfalls die Coach Ausbildung abgeschlossen hatte. Kurzfristig hatten wir unseren Treffpunkt verändert, da er sein Auto doch in meiner Tiefgarage parken wollte. Somit starteten wir bei mir zu Hause. Die Fahrt war lustig, angenehm und unsere Gespräche durchaus intensiv und tiefgehend. Somit hatten wir in den 8 Stunden Fahrt genügend Zeit eine Bindung aufzubauen, die mir tatsächlich durch das ganze Retreat geholfen hat. Unsere Unterkunft war ein altes Chateau in Carcassonne.


Stuhl mit weissen Kissen

Bei meinem Einzug in meine Unterkunft war ich sehr über mein Zimmer erfreut, da es doch ein sehr altes Anwesen war. Nachfolgend stellte sich heraus, dass mir sogar das größte Zimmer zugewiesen worden war und ich als einzige über ein eigenes Badezimmer mit Dusche verfügte. Somit pflegte mein Mitfahrer jeden Abend in meinem Bad zu duschen, da er seine Badewanne teilen musste; auf diese Weise konnten wir uns am Abend noch unterhalten.




Sturz und die Opferrolle


Ich war mit einigen anderen im oberen Geschoss. Es gab 2 Treppen nach unten. Eine breite Treppe für 2-3 Personen nebeneinander und eine kleine Wendeltreppe an der eine Person rauf und runter laufen konnte. Am Abend hatten wir mit Wein nach dem Essen angestossen und ich wollte in Socken ... die schmale, äußerst enge Wendeltreppe hinuntergehen. Mein Alarmsystem hatte mich noch kurzfristig gewarnt, ob das so gut ist mit Socken, könnte glatt sein, na ja der Wein liess mich weiterlaufen. Ich stürzte und mein rechter grosser Zeh bremste mich an der nächsten Wand. Ergebnis, gebrochener Zeh rechts und das linke Bein hatte sich während dem Abgang nach hinten verdreht. Vom Knie bis zum grossen Zeh alles grün und blau.


enge Wendeltreppe aus Holz

Ich hatte Schmerzen und war in diesem Moment verzweifelt. Warum wieder eine Verletzung, warum wieder ein Sturz? Ein Jahr zuvor war ich ebenfalls auf einer Treppe ausgerutscht und hatte mir den Steissbein gebrochen. Meine Gedanken drehten sich zu diesem Zeitpunkt um das »Warum wieder Ich« und die Schmerzen. Erst am nächsten Morgen habe ich den anderen Bescheid gegeben. Ich war in meiner Opferrolle und meinem inneren Kind gefangen, so sehr, dass ich nicht mehr rational denken konnte. Meine Mutter hatte es nicht interessiert, wenn ich verletzt war, oder hat es klein geredet. Deswegen hatte ich dies ebenfalls gemacht. Am liebsten hätte ich meine Verletzungen versteckt und so getan, als wäre nichts. Allerdings war Sommer, somit kurze Kleider und laufen war mit dem Fuss zwar möglich aber nicht ohne humpeln und in den ersten zwei Tagen mit heftigen Schmerzen. Für mich war es eine von vielen Verletzungen und mich interessierte eher das "Warum" und nicht wie es mir ging. Alle anderen Teilnehmer hat dies natürlich irritiert, was ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht realisiert hatte. Ich war froh, dass mein Begleiter sein Auto kurzfristig doch in meiner Tiefgarage abgestellt hatte und ich somit wieder nach Hause kam.


Wir hatten alles vor Ort und somit wurde ich schnell versorgt. Und hatte dann ab sofort meine eigene Physiotherapeutin (selbst Teilnehmerin), die mir meinen Zeh jeden Tag getapt hat. Ich lasse den Rest wie fehlender Selbstwert absichtlich weg, da es den Rahmen definitiv sprengen würde. Ich kann euch sagen, dass ich diese Zeit nochmal mit einem Coach angeschaut und hier für mich selbst lange an der Bearbeitung dran war.



Ich hatte zu dieser Zeit viele unbewusste Glaubenssätze, die mich in meinem Leben gehindert hatten, unter anderem »Ablehnung bestimmt mein Leben« und »Ich gehöre nicht dazu«. Diese zwei Glaubenssätze waren unter anderem ausschlaggebend für den Verlauf der nächsten Tage. Diejenigen, die mit dem Begriff Glaubenssätze vertraut sind, erkennen die erhebliche Auswirkung, die sie auf unseren Alltag haben können. Das Retreat ging fünf Tage. Ab dem zweiten Tag drehte sich meine Wahrnehmung und ich hatte das Gefühl, die Teilnehmer und Coaches und selbst die zwei Hunde, die uns begleiteten, wendeten sich bis zum Abend von mir ab. Am dritten Tag habe ich mich noch mehr zurückgezogen und somit den Anschluss an die anderen verloren. Selbst die Unterhaltung mit meinem Begleiter/

Fahrer viel um einiges kürzer und gezwungener aus als zuvor. Am Tag vier bin ich komplett in die Krise gerutscht da ich mich selbst nicht mehr ertragen konnte. Es war für mich eine Berg- und Talfahrt der Gefühle von Wut, Verzweiflung, Angst, Schmerz, Ablehnung, Neid und Eifersucht. Ich hatte mich der Schamanin anvertraut die uns begleitet hat. Leider blieb nicht viel Zeit für ein Gespräch und sie hat mir mitgeteilt, dass ich voll in meiner Opferrolle drin bin, mein Inneres Kind Heilung benötigt und ich mir eine Begleitung für meine Bearbeitung nach dem Retreat suchen soll. Hm das Ergebnis daraus war das ich noch mehr ??? gesehen und noch weniger verstanden hatte. Opferrolle - ich doch nicht! Selbstliebe, wie bekomm ich das hin und Inneres Kind - wie soll ich den Zugang denn finden? Ich hatte mich nur noch wie eine Last für andere gefühlt.


Sehnsucht und Eifersucht

"Person in Bikini und Shorts spaziert barfuß am felsigen Strand."

Bereits auf der Hinfahrt hatte ich meinem Fahrer von meiner Vermutung berichtet, das ich endlich die Möglichkeit hätte durch ihn mein Thema mit den Männern zu bearbeiten. Ich sendete unbewusste Signale aus, die generell immer in Ablehnung oder Missverständnisse endeten. Somit konnte ich ihm gegenüber offen damit umgehen. Die Verbindung zu meinem Fahrer hat mir in der Zeit tatsächlich auch heftig zu schaffen gemacht. Ich war mit den Gefühlen wie Sehnsucht, Eifersucht und Verlust konfrontiert, obwohl ich ihn noch nicht mal anziehend fand. Ich wollte wissen, warum ich so intensive Sehnsüchte ihm gegenüber hatte, obwohl da nichts zwischen uns war. In einer Session konnte ich dann meine kleine Anja sehen die seine positiven Charakterzüge wie Humor, Anerkennung, Wertschätzung und Aufmerksamkeit von Ihrem Papa wollte und nie bekommen hat. Als ich das verstanden hatte, ging es mir deutlich besser und ich konnte nachvollziehen, weshalb ich früher Männern Signale gesendet hatte, die ich gar nicht wollte.


Die Collage


Am Nachmittag des vierten Tages sollten wir eine Collage erstellen, für uns für unser Thema. Mein erster Gedanke war, ich brauche zwei, da mir meistens die erste Arbeit nicht gelingt. Wir haben alle Material bekommen und hatten den ganzen Nachmittag Zeit.

Arbeitsmaterial, verschieden farbiges Papier und bunte Bleistifte

Je mehr ich an der Collage gearbeitet hatte, desto unzufriedener wurde ich. Mein einziger Gedanke war, das bin nicht ich. Das sieht aus wie von einem Kind. Wenn mich jemand gefragt hätte, ich hätte nicht sagen können, was es braucht, damit ich zufrieden gewesen wäre. Zum Abschuss sollten wir unsere Collage beschreiben und Vorstellen. Auf dem Weg zur Terrasse ist es mir dann, wie Schuppen von den Augen gefallen. Nicht ich habe diese Collage gestaltet, sondern mein Inneres Kind. Genauso wie zig andere Dinge auch, die ich doppelt machen musste, weil das Ergebnis nicht mich als Erwachsene widergespiegelt hat, sondern die Arbeit eines Kindes. All meine Glaubenssätze und Gefühle die ich jahrelang unterdrückt und ignoriert hatte wollte endlich gesehen werden.



ein schreiendes, wütendes und verzweifeltes Kleinkind

Ich habe den Schmerz gespürt, der sich in meiner Brust immer mehr und mehr breit machte. Somit bin nicht zum Aperol, sondern erstmal in mein Zimmer und habe eine Meditation mit meinem Inneren Kind durchgeführt. Was mich erwartete, brach mir das Herz. Mit 40 Jahren habe ich das erste Mal hingeschaut, wie es mir in meinem Inneren wirklich ging. Es erwartete mich ein bitterlich weinendes, ängstliches, verletztes und verzweifelt kleines Mädchen. Ich durfte es nach einiger Zeit in der Meditation auf meinem Schoss nehmen und es hat lange gedauert, bis ich es beruhigen konnte.


Kleiner Zusatz:

Nach dem Retreat hatte ich noch zwei weitere ähnliche Begegnungen mit meinem Inneren Kind wie diese und wie im richtigen Leben war mein einziger Gedanke erstmal, wie bekomme ich es beruhigt. Warum weint es so sehr, wie schaffe ich, dass es aufhört? Die Gewohnheit den Schmerz nicht sehen oder spüren zu wollen hat mich nicht erkennen lassen, was es wirklich gebraucht hat. Ein Coach hat mich darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist den Schmerz anzunehmen und seinem Inneren Kind die Dinge zu sagen, was man von seinen Eltern stattdessen gerne gehört hätte. Ebenso bedeutend war auch die Akzeptanz meiner ungeliebten Seiten, um mein Inneres Kind zur Ruhe kommen zu lassen und ihm zeigen: »Es ist okay so wie du bist.«


Die Rückfahrt


Auf der Rückfahrt waren wir zu dritt. Er wollte die ganze Strecke allein fahren und wir Frauen haben uns dann unterhalten. Die fünf Tage waren für jeden einzelnen intensiv und alle haben an ihren eigenen Themen gearbeitet. Auch haben wir neuen Input durch die gemeinsamen Gespräche und das allgemeine Programm bekommen. Mein persönliches Highlight von der Rückfahrt waren die letzten knapp 90 Minuten, als wir zu zweit waren. Da habe ich das erste Mal darüber geredet wie abgekapselt und abgelehnt ich mich die Tage gefühlt habe. Welchen Eindruck ich bekommen habe und wie es mir wirklich ging. Er von seiner Seite hat dann seine Sicht geschildert, was für mich ernüchternd war. Für ihn hatte ich mich ab einen gewissen Punkt komplett zurückgezogen und eine Aura ausgestrahlt, dass ich nicht gestört werden möchte. Auch wollte er sich am Abend gerne noch länger mit mir unterhalten, ist dann gegangen da er das Gefühl hatte ich wollte es nicht. Es gab einige Situationen, die er mir gespiegelt hat, in denen ich nach aussen signalisiert hatte, bleibt mir fern – obwohl ich das überhaupt nicht wollte. Irgendwann habe ich dann mal den Satz fallen lassen »Ablehnung bestimmt mein Leben« und er hat mich gefragt, ob mir denn bewusst ist, was ich damit eigentlich sage und welche Bedeutung das mit sich zieht.


In diesen Moment hat alles einen Sinn ergeben und ich hatte verstanden, warum sich alle von mir abgewendet und mein Leben sich so krass verändert hatte. Es lag nicht an den anderen, sondern an meinen eigenen Gedanken und meinem Glaubenssatz, der immer wieder bestätigt wurde. Durch den Glaubenssatz hat sich meine Wahrnehmung komplett verändert und ich habe bei den anderen regelrecht die Ablehnung gesucht und natürlich dann auch gesehen, da ich mich abweisend verhalten habe.


Mein Fazit


Für mich gibt es keine Zufälle und nach dem Retreat bin ich davon absolut überzeugt. Diese Reise zu meinem Inneren Kind war einzigartig.

  • Retreat in Frankreich

  • das kurzfristige Treffen in der Tiefgarage

  • die Bindung zu meinem Fahrer - die mir immer wieder Sicherheit gegeben hat

  • das Zimmer mit dem separaten Bad

  • die kleine und nicht die grosse Treppe

  • die Physiotherapeutin

  • die verschiedenen Coaches und Teilnehmer

Ich hatte mich bereits vorher auf intensive fünf Tage vorbereitet und auch wenn es schwer war, bin ich für alles dankbar. Für den Fahrer, das Zimmer, die Unterstützung und ja auch die Schmerzen, die negativen und die positiven Gefühle und natürlich für meine Erkenntnisse und die Heilung die dadurch entstehen konnte. Ohne das alles wäre ich heute nicht da, wo ich bin, hätte viel später den Kontakt zu meinem Inneren Kind aufgenommen und hätte nicht so wunderbare Menschen kennengelernt. Im Nachhinein zeigt sich für mich oft, warum etwas passiert ist und wofür es gut war, auch wenn ich es damals noch nicht verstehen konnte.


Heute


ein kleines lächelndes Mädchen, umgeben von Grashalmen

Ich habe inzwischen ein gutes Verhältnis und Zugang zu meinem Inneren Kind. Ich spüre und sehe teilweise an meinem Verhalten, dass sich das Kind in mir freut jemanden zu sehen oder Sehnsucht hat, verletzt oder wütend ist. Mit Übung kann man die Veränderungen gut wahrnehmen und wieder in die Erwachsenen Rolle zurückkehren und ist nicht in seinen Glaubenssätzen gefangen. Jeder ist von Zeit zu Zeit gerne mal in der Opferrolle und auch ich bleibe davon nicht verschont. Wenn man sich selbst versteht und gut spüren kann, kann man diese auch wieder verlassen. Wir lieben Gewohnheiten und diese nach Jahren einfach abzulegen ist schlichtweg unmöglich. Jede Veränderung ist ein Prozess und wir dürfen uns Zeit dafür geben.



Ich Danke allen die bis zum Schluss gelesen haben und wer möchte kann mir gerne seine eigenen Erfahrungen mitteilen oder einen Kommentar hinterlassen.

Liebe Grüsse

Deine Anja






 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating

Adresse

Anja Löser

Dein Herzensmensch

Batastrasse 21

CH-4313 Möhlin

Kontakt

Tel. CH +41 (0) 77 504 33 07

Tel. D    +49 (0) 173 41 47 153

E-Mail: info@anjaloeser.ch

Links

©2025 by Anja Löser. Erstellt mit Wix.com Coach & Begleiter

bottom of page